Gegendarstellung zum Artikel „Schwerer Pulver-Schaden - „Ökofreundlicher“ Feuerlöscher macht Panzer kampfunfähig“ in der Bild-Zeitung
Die Bild-Zeitung hat in Ihrer Printausgabe vom 10. Januar 2023 auf Seite 2 und am 9. Januar 2023 auf bild.de einen Artikel mit dem Titel „Schwerer Pulver-Schaden - „Ökofreundlicher“ Feuerlöscher macht Panzer kampfunfähig“ veröffentlicht.
Unmittelbar unter dem plakativen Titel werden ein Puma-Schützenpanzer und ein 6kg GLORIA Pulver-Feuerlöscher abgebildet. Die GLORIA GmbH hat der Bild-Zeitung das Foto nicht zur Verfügung gestellt. Anhand der Aufmachung dieses Fotos liegt der Verdacht nahe, dass eine Fotomontage stattgefunden hat.
In Kombination mit der Überschrift suggeriert diese Aufmachung dem Leser, dass ein Feuerlöscher der GLORIA GmbH, und ganz konkret der abgebildete Feuerlöscher, zum Einsatz kam und zur Funktionsunfähigkeit des Panzers der Bundeswehr geführt hat.
Dies ist keinesfalls gesichert. Zwar liefert die GLORIA GmbH Feuerlöscher an die Bundeswehr, ob aber tatsächlich ein Feuerlöscher von der GLORIA GmbH in dem Panzer eingesetzt wurde, ist nicht geklärt. Wir bezweifeln stark, dass konkret der auf dem Foto gezeigte 6-kg GLORIA Pulver-Feuerlöscher bei dem Vorfall eingesetzt wurde. Denn es handelt sich bei dem gezeigten Feuerlöscher um ein altes Modell, das seit 2011 nicht mehr hergestellt und vertrieben wird.
Die Überschrift des Artikels suggeriert dem Leser weiter, dass der Feuerlöscher den Panzer „kampfunfähig“ machte. Tatsächlich kam es jedoch zu einem durch Wartungsversagen ausgelösten Kabelbrand, den der ordnungsgemäß funktionierende Feuerlöscher gelöscht hat. Der Feuerlöscher hat also nur seine „Aufgabe erfüllt“ und den entstandenen Brand funktions- und ordnungsgemäß gelöscht.
Der Einsatz von Feuerlöschern hat grundsätzlich „Begleitfolgen“; welche genau, richtet sich nach der Art des Feuerlöschers. Bei einem Pulver-Feuerlöscher ist eine solche Begleitfolge, dass Pulver verstreut wird. Es ist also nicht ungewöhnlich, sondern entspricht dem erwartbaren Verlauf des Einsatzes eines Pulverfeuerlöschers, dass sich das Pulver im Panzer verteilt hat und eine Grundreinigung nötig ist.
Durch die Art der Berichterstattung wird aber zum einen der Eindruck vermittelt, dass ein Pulver-Feuerlöscher der GLORIA GmbH einen Panzer immens beschädigt habe, und zum anderen, dass ein Pulver-Feuerlöscher in dem Panzer vorzugsweise nicht hätte verwendet werden sollen. Letzteres wird noch dadurch verstärkt, dass ein in dem Artikel zitierter Einsatzleiter der Feuerwehr Wiesbaden im konkreten Fall zu einem CO2-Feuerlöscher geraten hätte.
Eine derartige Aussage sehen wir kritisch, da für den Einsatz von CO2-Feuerlöschern in geschlossenen Räumen Mindestanforderungen hinsichtlich der Raumgröße gegeben sein müssen. Ob der Innenraum des Panzers die erforderliche Raumgröße für den Einsatz eines CO2-Feuerlöschers aufweist, stellen wir infrage.
Wir distanzieren uns an dieser Stelle deutlich von dem Artikel in der Bild-Zeitung. Wir waren weder inhaltlich noch im Hinblick auf das genutzte Bildmaterial an dem Artikel und seiner Aufmachung beteiligt und teilen nicht die Bewertung hinsichtlich des Einsatzes eines Pulverfeuerlöschers.